Presse

Allergien vorbeugen

Klare Vorgaben für Eltern mit allergiegefährdeten Kindern

Bonn, 10.09.19 Allergische Erkrankungen sind bei Kindern und Jugendlichen das häufigste Gesundheitsproblem. 4,7 Prozent aller Kinder bis 17 Jahren leiden an Asthma, 10,7 Prozent an Heuschnupfen und 13,2 Prozent an Neurodermitis. Die Gefahr, dass sich eine Allergie im Laufe des Lebens nicht auswächst, sondern verlagert, ist groß. Mädchen mit Heuschnupfen tragen ein mehr als doppelt so großes Risiko für ein späteres Asthma, bei Jungen ist das Risiko sogar 3,6-mal so groß. Auch für Neurodermitis gibt es Hinweise, dass sie das Asthmarisiko erhöht.

Grund genug, allergischen Erkrankungen möglichst früh vorzubeugen. Allergologen und Kinderärzte haben gemeinsam Maßnahmen erarbeitet, an die sich Eltern halten sollten. Sie richten sich insbesondere an Allergikerfamilien, da ihre Kinder mit einem erhöhten Allergierisiko zur Welt kommen. Viele der genannten Maßnahmen sind aber für alle Kinder sinnvoll.

In der Schwangerschaft:
  • Nicht rauchen.
  • Gesund und vielseitig ernähren. Kein unnötiger Verzicht auf potenziell allergene Lebensmittel wie Fisch oder Milchprodukte.
  • Übergewicht vermeiden.
Geburt:
  • Wegen des günstigen Einflusses auf das Darm-Mikrobiom natürliche Geburt bevorzugen, soweit möglich.
Nach der Geburt:
  • In den ersten vier Lebensmonaten ausschließlich stillen.
  • Wenn Stillen nicht möglich ist, studiengeprüfte HA Nahrung füttern. Keine alternativen Milcharten wählen.
  • Bei Säuglingsnahrung auf reduzierten Eiweißgehalt achten, um Übergewicht zu vermeiden.
  • Nach dem vollendeten 4. Lebensmonat Beikost einführen, darunter nach und nach auch potenziell allergene Lebensmittel wie Fisch und Ei.
  • Schadstoffe und Allergene in der Luft gering halten (Nicht rauchen, Nähe von Kfz-Abgasen meiden, Innenraumschadstoffe aus Möbeln, Böden und Wänden vermeiden, keine Katze halten, Schimmelbildung im Haus vermeiden).
  • Empfohlene Impfungen in Anspruch nehmen.
Umfangreiches Informationsmaterial bei der DHA e.V.

Die verbandseigene Website www.dha-allergien-vorbeugen.de hält eine Fülle an Informationen bereit, unter anderem eine Slideshow, die die Leitlinien in Wort und Bild zusammenfasst sowie ein Erklärvideo zur Wirkungsweise hypoallergener Säuglingsnahrung. Zudem kann dort die Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ bestellt oder heruntergeladen werden. Diese gibt einen Überblick über die wichtigsten allergievorbeugenden Maßnahmen bei Säuglingen und verdeutlicht insbesondere den Zusammenhang zwischen Allergien und der Ernährung von der Schwangerschaft bis zur Beikost. Die Broschüre kann auch auf dem Postweg kostenfrei bestellt werden: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-allergien-vorbeugen.de.

 

Aktuelle Pressemeldung

Ausgewogene Ernährung ist das A und O

Aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention

Bonn, 18.09.2023 Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abhängig von der Form und Schwere der Allergie beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag der Heranwachsenden zum Teil ganz erheblich. Besonders oft diagnostizieren Ärzte Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Eins steht fest: Durch vorbeugende Maßnahmen, insbesondere bei der Ernährung, lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren. Werdende und junge Eltern bekommen jede Menge Ratschläge, wenn es um dieses Thema geht. Aber was ist wirklich sinnvoll, weil wissenschaftlich nachgewiesen, und was lediglich eine Behauptung, die nicht überprüft werden kann? Eine gute Orientierung bietet die Leitlinie zur Allergieprävention. Herausgeber der Leitlinie sind Vertreter verschiedener medizinischer Fachgesellschaften*. Die Experten haben die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zur Allergievorbeugung ausgewertet und sprechen anhand der Datenlage konkrete Empfehlungen aus.

Empfehlungen zur Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich bestimmten Erkrankungen vorbeugen lässt, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen ernährt und das Baby in den ersten Lebensmonaten gemäß den Empfehlungen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern versorgt wird. Dies gilt ausdrücklich für Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma sowie für Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen (z. B. Diabetes). Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nährstoffbedarfsdeckende Ernährung beinhaltet auch den Verzehr von Gemüse, Milch und Milchprodukten (einschließlich fermentierter Milchprodukte wie Joghurt), Obst, Nüssen, Eiern und Fisch. Die Meidung möglicher Nahrungsmittelallergene wie Ei, Erdnuss, Fisch, Krustentiere während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollen aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen.

Stillen ist das Beste

Für den Zeitraum der ersten vier bis sechs Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden. Auch mit Einführung von Beikost soll weitergestillt werden. Ein Zufüttern von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen sollte bei Stillwunsch der Mutter vermieden werden. Wenn gar nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, soll eine Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Für Risikokinder (Vater und/oder Mutter haben eine Allergie) sollte geprüft werden, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist.

Weitere Informationen zur Vorbeugung von Allergien

Ein Übersichtsartikel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zu den aktualisierten Leitlinien https://www.haut-und-allergiehilfe.de/blog/allergien/177-allergien-vorbeugen informiert über die wichtigsten Empfehlungen zur Prävention von Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, Nahrungsmittelallergie und atopischem Ekzem. Dabei erfährt man auch, was die Experten zu Hund und Katze sagen. Weiterführende Informationen bietet die Website der DHA www.dha-allergien-vorbeugen.de. Unter dem Menüpunkt Ernährung findet man u. a. konkrete Tipps zur allergievorbeugenden und gesunden Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern. Außerdem kann man auf der Website die PDF-Datei der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ herunterladen.

*An der Leitlinie zur Allergieprävention sind u. a. die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) beteiligt.

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