Allergieprävention mit HA-Säuglingsnahrung erfordert Konsequenz. Bekömmlichkeit ist dafür die Grundvoraussetzung.
Bonn, 23.01.18 Babys, die nicht gestillt werden können, brauchen eine Säuglingsnahrung aus dem Fläschchen. Kommt es immer wieder zu Bauchweh oder Spucken, probieren die Eltern in ihrer Not oftmals eine Nahrung nach der anderen aus. Ein solches Hin und Her ist nicht ideal und vor allem bei allergiegefährdeten Kindern möglichst zu vermeiden. Sie dürfen in den ersten vier Lebensmonaten ausschließlich studiengeprüfte HA-Nahrung bekommen. Eltern sollten darauf achten, dass die Nahrung außerdem leicht verdaulich ist und Babys empfindlichem Magen gut bekommt.
Bauchweh und Spucken sind die häufigsten Gründe, warum Eltern mit ihren Säuglingen den Kinderarzt aufsuchen. Auch wenn die Ursachen meist harmlos sind, so ist das Unwohlsein doch sehr belastend und führt dazu, dass die betroffenen Babys viel weinen. Bei nicht gestillten Kindern liegt es nahe, die Säuglingsnahrung kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu wechseln. Eltern, deren Kinder aufgrund von Allergien in der Familie ein erhöhtes Allergierisiko tragen, sollten dabei besonders genau hinschauen.
Wohlbefinden, gesundes Wachstum und Allergieschutz in einem
HA-Säuglingsnahrung sollte drei Kriterien erfüllen: Zunächst kommt es darauf an, dass sie ihr Allergie vorbeugendes Potenzial in Studien wie der GINI-Studie unter Beweis gestellt hat. Zweitens sollte das Milcheiweiß für ein gesundes Wachstum nach dem Vorbild der Muttermilch in der Menge reduziert sein, dabei aber eine hohe Qualität aufweisen. Säuglingsanfangsnahrung enthält idealerweise 1,2 bis 1,3 Gramm Eiweiß pro 100 Milliliter. Um einen Wechsel des Produkts möglichst zu vermeiden, ist es darüber hinaus wichtig, dass das Baby die Nahrung gut verträgt. Ein sinnvoller Zusatz sind probiotische Milchsäurebakterien, zu erkennen unter Namen wie L. Reuteri oder Lactobacillus reuteri in der Zutatenliste. Einer Studie zufolge können Bakterien dieses Stammes die Häufigkeit von Koliken, Verstopfung und Spucken senken. Ein genauer Blick aufs Etikett kann die Auswahl einer geeigneten Babynahrung erleichtern. Bei Fragen wenden sich Eltern am besten an ihren Kinderarzt.
Die Broschüre "Allergien vorbeugen - gesunde Entwicklung fördern" erklärt, worauf Eltern bei der Ernährung ihres Kindes von der ersten Trinkmahlzeit bis zum Einführen der Beikost achten sollten. Im Vordergrund steht dabei der Zusammenhang zwischen Allergien und Ernährung in den ersten 1.000 Tagen. Der Ratgeber ist kostenlos per Post oder übers Internet erhältlich. Bestelladresse: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-allergien-vorbeugen.de.
Quellen:
A. von Berg et al. „Die German Infant Nutritional Intervention Study (GINI) zur präventiven Wirkung von Hydrolysatnahrungen bei Kindern mit Allergierisiko.“ Allergologie, Jahrgang 35, Nr. 1/2012, S. 32–43
F. Indrio et al., Prophylactic Use of a Probiotic in the Prevention of Colic, Regurgitation and Functional Constipation – A Randomized Clinical Trial. doi: 10.1001/jamapediatrics.2013. 4367, JAMA Pediatr 168 (3) 233-288, 2014.