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Bonn, 07.03.18 Muttermilch ist das Beste für Babys. Doch wenn es mit dem Stillen nicht klappt, können die Kleinen auch mit Säuglingsnahrung gesund groß werden. Hier die fünf wichtigsten Tipps für die richtige Auswahl und Zubereitung einer gesunden und sicheren Babynahrung aus dem Fläschchen:

1. Herstellung den Profis überlassen

Mütter, die nicht stillen möchten oder können, sollten grundsätzlich auf industrielle Säuglingsnahrung zurückgreifen. Diese unterliegt strengsten Sicherheitsauflagen in Sachen Qualität und Hygiene und die Zusammensetzung entspricht gleichbleibend dem neuesten Stand der Forschung. Das gilt auch für hypoallergene Nahrung, die für Babys mit erhöhtem Allergierisiko die einzig sichere Option neben der Muttermilch darstellt. Nur wissenschaftlich geprüfte HA Nahrung (zum Beispiel durch die GINI Studie1) aus dem Handel kann das Allergierisiko nichtgestillter gefährdeter Säuglinge nachweislich senken.

2. Genau nach Anweisung zubereiten

Bei der Zubereitung der Säuglingsnahrung sollten Eltern Sorgfalt walten lassen. Für eine genaue Dosierung ist es wichtig, immer den Messlöffel aus der Packung zu verwenden und diesen stets abzustreifen. Gerät zu viel Pulver ins Fläschchen, kann das Baby Bauchweh, Verstopfung oder Blähungen bekommen. Ist die Milchnahrung zu dünn, wird das Kind nicht satt und kann sich nicht altersgemäß entwickeln. Säuglingsnahrung enthält alles, was ein Baby braucht. Niemals darf etwas anderes als Wasser hinzugefügt werden.

3. Geeignetes Wasser verwenden

Leitungswasser ist bei uns das am strengsten überwachte Lebensmittel und für die Zubereitung von Säuglingsnahrung bestens geeignet. Sicherheitshalber ist es sinnvoll, beim örtlichen Wasserversorger nachzufragen, ob der Nitratgehalt unterhalb des Grenzwertes von 50 mg/l liegt, gerade in Gegenden mit intensiver Landwirtschaft. Vorsicht ist auch geboten, wenn im Haus noch alte Bleirohre verwendet werden oder wenn das Wasser aus Hausbrunnen stammt, die nicht kontrolliert werden. Kommt das zur Verfügung stehende Leitungswasser nicht infrage, sollte Wasser aus Flaschen verwendet werden, das ausdrücklich für die Zubereitung von Babynahrung geeignet ist; der Salzgehalt herkömmlichen Mineralwassers ist für Babys meist zu hoch.

4. Hygienische Zubereitung

Das Bundesamt für Risikobewertung rät, in den ersten Lebensmonaten abgekochtes Wasser für die Zubereitung von Babynahrung zu verwenden. Um Verbrühungen zu vermeiden, sollte es vor dem Anrühren auf 40 °C abgekühlt sein. Diese Temperatur ist ideal, weil sich das Pulver gut löst und gleichzeitig die Aktivität probiotischer Zusätze erhalten bleibt. Fläschchen und Sauger müssen nicht ausgekocht, aber gründlich bei 65 °C in der Spülmaschine oder mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt und an der Luft getrocknet werden. Wichtig ist es, das Fläschchen immer frisch zuzubereiten und nichtgetrunkene Reste niemals aufzuwärmen, sondern wegzuwerfen. Als praktische Lösung für nachts oder unterwegs gibt es mittlerweile auch trinkfertige Säuglingsnahrung im Schraubfläschchen.

5. Übung macht den Meister

Die Familie, Freundinnen und die Hebamme stehen jungen Eltern meist mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich gibt es im Internet eine Fülle von Videos mit praktischen Tipps rund um die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Wichtig ist es, auf Seriosität zu achten. Wer unsicher ist, schaut am besten nach Videos von Institutionen oder namhaften Herstellern von Säuglingsnahrung.

Weitere Informationen rund um Allergievorbeugung sowie die Ernährung von Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren enthält die Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“. Sie kann postalisch oder im Internet kostenfrei angefordert werden: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-allergien-vorbeugen.de.

1Die GINI (German Infant Nutritional Intervention)-Studie ist die weltweit größte, langfristig angelegte Studie zur Wirksamkeit von HA-Säuglingsnahrungen im Vergleich zu Standard-Säuglingsmilch.
A. von Berg et al. „Die German Infant Nutritional Intervention Study (GINI) zur präventiven Wirkung von Hydrolysatnahrungen bei Kindern mit Allergierisiko.“, Allergologie, Jahrgang 35, Nr. 1/2012, S. 32–43,
GINI-Studie 1995-2014 https://www.ginistudie.de/fileadmin/GINI/pdf/GINI_2014.

Aktuelle Pressemeldung

Ausgewogene Ernährung ist das A und O

Aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention

Bonn, 18.09.2023 Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abhängig von der Form und Schwere der Allergie beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag der Heranwachsenden zum Teil ganz erheblich. Besonders oft diagnostizieren Ärzte Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Eins steht fest: Durch vorbeugende Maßnahmen, insbesondere bei der Ernährung, lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren. Werdende und junge Eltern bekommen jede Menge Ratschläge, wenn es um dieses Thema geht. Aber was ist wirklich sinnvoll, weil wissenschaftlich nachgewiesen, und was lediglich eine Behauptung, die nicht überprüft werden kann? Eine gute Orientierung bietet die Leitlinie zur Allergieprävention. Herausgeber der Leitlinie sind Vertreter verschiedener medizinischer Fachgesellschaften*. Die Experten haben die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zur Allergievorbeugung ausgewertet und sprechen anhand der Datenlage konkrete Empfehlungen aus.

Empfehlungen zur Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich bestimmten Erkrankungen vorbeugen lässt, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen ernährt und das Baby in den ersten Lebensmonaten gemäß den Empfehlungen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern versorgt wird. Dies gilt ausdrücklich für Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma sowie für Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen (z. B. Diabetes). Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nährstoffbedarfsdeckende Ernährung beinhaltet auch den Verzehr von Gemüse, Milch und Milchprodukten (einschließlich fermentierter Milchprodukte wie Joghurt), Obst, Nüssen, Eiern und Fisch. Die Meidung möglicher Nahrungsmittelallergene wie Ei, Erdnuss, Fisch, Krustentiere während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollen aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen.

Stillen ist das Beste

Für den Zeitraum der ersten vier bis sechs Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden. Auch mit Einführung von Beikost soll weitergestillt werden. Ein Zufüttern von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen sollte bei Stillwunsch der Mutter vermieden werden. Wenn gar nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, soll eine Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Für Risikokinder (Vater und/oder Mutter haben eine Allergie) sollte geprüft werden, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist.

Weitere Informationen zur Vorbeugung von Allergien

Ein Übersichtsartikel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zu den aktualisierten Leitlinien https://www.haut-und-allergiehilfe.de/blog/allergien/177-allergien-vorbeugen informiert über die wichtigsten Empfehlungen zur Prävention von Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, Nahrungsmittelallergie und atopischem Ekzem. Dabei erfährt man auch, was die Experten zu Hund und Katze sagen. Weiterführende Informationen bietet die Website der DHA www.dha-allergien-vorbeugen.de. Unter dem Menüpunkt Ernährung findet man u. a. konkrete Tipps zur allergievorbeugenden und gesunden Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern. Außerdem kann man auf der Website die PDF-Datei der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ herunterladen.

*An der Leitlinie zur Allergieprävention sind u. a. die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) beteiligt.

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