Verhaltensregeln zur Allergenreduzierung

Allergien vorbeugen

Wie verhalte ich mich richtig?

Richtiges Verhalten kann zusätzlich dabei helfen, Allergene in den eigenen vier Wänden zu reduzieren und damit allergische Beschwerden zu lindern.

Die wichtigsten Tipps

Hausstaubmilben-Allergie
  • Entfernen Sie möglichst Staubfänger wie Vorhänge, Teppiche und Plüschmöbel aus Schlafräumen
  • Sorgen Sie durch regelmäßiges Lüften für trockene und kühle Luft
  • Ziehen Sie Ihre Tageskleidung möglichst nicht im Schlafraum aus
  • Verwenden Sie gegebenenfalls bei Reinigungsarbeiten eine Staubmaske für Mund und Nase
  • Lassen Sie den Staubsaugerbeutel von jemandem wechseln, der keine Hausstaubmilben-Allergie hat
  • Waschen Sie Ihre Bettwäsche und Kuscheltiere für Kinder regelmäßig bei 60 Grad
Tierhaar-Allergie
  • Verzichten Sie auf Haustiere; andernfalls sollten Sie zumindest das Schlafzimmer strikt tierfrei halten
  • Meiden Sie allzu engen Kontakt mit den Vierbeinern
  • Waschen Sie sich nach jedem Kontakt mit einem Tier die Hände
Schimmelpilz-Allergie
  • Sorgen Sie stets für eine gute Durchlüftung der Wohnung – als Faustregel gilt: vier Mal am Tag für etwa 15 Minuten durchlüften
  • Vermeiden Sie zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Luftbefeuchter sind tabu!
  • Beseitigen Sie Küchenabfälle möglichst sofort
  • Lagern Sie schnell verderbliche Nahrungsmittel im Kühlschrank
  • Verzichten Sie zumindest im Schlafraum auf Zimmerpflanzen, denn auf feuchter Blumenerde können Schimmelpilze wuchern
Pollen-Allergie
  • Informieren Sie sich bei Polleninformationsdiensten, wann die Pollen fliegen, auf die Sie allergisch reagieren
  • Schlafen Sie nach Möglichkeit bei geschlossenem Fenster oder lüften Sie nur in den frühen Morgenstunden
  • Trocknen Sie in der Pollenflugzeit nicht Ihre Wäsche im Freien
  • Wechseln Sie Ihre Kleidung nicht im Schlafzimmer
  • Waschen Sie sich vor dem Zubettgehen die Haare

Aktuelle Pressemeldung

Ausgewogene Ernährung ist das A und O

Aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention

Bonn, 18.09.2023 Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abhängig von der Form und Schwere der Allergie beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag der Heranwachsenden zum Teil ganz erheblich. Besonders oft diagnostizieren Ärzte Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Eins steht fest: Durch vorbeugende Maßnahmen, insbesondere bei der Ernährung, lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren. Werdende und junge Eltern bekommen jede Menge Ratschläge, wenn es um dieses Thema geht. Aber was ist wirklich sinnvoll, weil wissenschaftlich nachgewiesen, und was lediglich eine Behauptung, die nicht überprüft werden kann? Eine gute Orientierung bietet die Leitlinie zur Allergieprävention. Herausgeber der Leitlinie sind Vertreter verschiedener medizinischer Fachgesellschaften*. Die Experten haben die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zur Allergievorbeugung ausgewertet und sprechen anhand der Datenlage konkrete Empfehlungen aus.

Empfehlungen zur Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich bestimmten Erkrankungen vorbeugen lässt, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen ernährt und das Baby in den ersten Lebensmonaten gemäß den Empfehlungen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern versorgt wird. Dies gilt ausdrücklich für Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma sowie für Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen (z. B. Diabetes). Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nährstoffbedarfsdeckende Ernährung beinhaltet auch den Verzehr von Gemüse, Milch und Milchprodukten (einschließlich fermentierter Milchprodukte wie Joghurt), Obst, Nüssen, Eiern und Fisch. Die Meidung möglicher Nahrungsmittelallergene wie Ei, Erdnuss, Fisch, Krustentiere während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollen aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen.

Stillen ist das Beste

Für den Zeitraum der ersten vier bis sechs Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden. Auch mit Einführung von Beikost soll weitergestillt werden. Ein Zufüttern von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen sollte bei Stillwunsch der Mutter vermieden werden. Wenn gar nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, soll eine Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Für Risikokinder (Vater und/oder Mutter haben eine Allergie) sollte geprüft werden, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist.

Weitere Informationen zur Vorbeugung von Allergien

Ein Übersichtsartikel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zu den aktualisierten Leitlinien https://www.haut-und-allergiehilfe.de/blog/allergien/177-allergien-vorbeugen informiert über die wichtigsten Empfehlungen zur Prävention von Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, Nahrungsmittelallergie und atopischem Ekzem. Dabei erfährt man auch, was die Experten zu Hund und Katze sagen. Weiterführende Informationen bietet die Website der DHA www.dha-allergien-vorbeugen.de. Unter dem Menüpunkt Ernährung findet man u. a. konkrete Tipps zur allergievorbeugenden und gesunden Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern. Außerdem kann man auf der Website die PDF-Datei der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ herunterladen.

*An der Leitlinie zur Allergieprävention sind u. a. die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) beteiligt.

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